Förderverein hat die Trägerschaft einer Haselmauserfassung übernommen

Haselmaus ist streng geschützt

Das Biosphärenreservatsamt Schaalsee-Elbe setzt sich für den Schutz der Haselmaus (Muscardinus avellanarius) im UNESCO-Biosphärenreservat Schaalsee ein. Im Rahmen dessen hat der Förderverein die Trägerschaft einer Haselmauserfassung übernommen. Unterstützt wird das Projekt durch Fördermittel des Biosphärenreservatsamtes sowie durch die Stiftung Biosphäre Schaalsee. Die Haselmaus ist ein mausähnliches, nachtaktives Nagetier aus der Familie der Bilche. Sie ist eine streng geschützte Art nach dem Bundesnaturschutzgesetz und eine streng geschützte Art von gemeinschaftlichem Interesse gemäß der FFH-Richtlinie. Auf der Roten Liste Deutschlands wird die Haselmaus in der Vorwarnliste geführt. Die letzte Rote Liste der Säugetiere Mecklenburg-Vorpommerns stammt aus dem Jahr 1991, darin gilt die Haselmaus noch als ausgestorben. Die aktuellen Vorkommen wurden erst später bekannt.

In M-V ausschließlich am Schaalsee und auf Rügen

Die Haselmaus kommt in Mecklenburg-Vorpommern ausschließlich auf Rügen und in der Schaalseeregion an der Grenze zu Schleswig-Holstein vor. Dementsprechend besteht eine hohe Verantwortung, diese beiden Populationen zu erhalten. Seit 2010 sind im UNESCO-Biosphärenreservat Schaalsee für das Haselmaus-Monitoring sogenannte Kastenreviere eingerichtet. Im Gebiet Horster Holz bei Dechow gab es zwischen 2011 und 2018 alljährlich Haselmausnachweise, seit 2019 fehlen jedoch die Nachweise. In der Umgebung gelangen hin und wieder Funde von Freinestern. Um herauszufinden, ob die Bestände im Horster Holz bzw. der Umgebung eingebrochen sind oder noch Haselmäuse vorkommen, fand im Jahr 2022 eine umfangreiche Haselmaus-Erfassung rund um das Horster Holz statt.

Nisthilfen

Dazu wurden im Mai 2022 insgesamt 450 Nisthilfen (Nest tubes) in Hecken, Reddern, Gebüschgruppen und Waldrändern ausgebracht. Diese wurden anschließend dreimal kontrolliert (Juni/Juli, August/September, Oktober/November). Parallel dazu wurde nach Freinestern der Haselmaus gesucht. Mit den Nest tubes konnten viele Haselmäuse nachgewiesen werden, ebenfalls gelangen die Funde zahlreicher Freinester von Haselmaus und Zwergmaus. Insgesamt 95 Nest tubes waren von Haselmäusen besetzt, es wurden sowohl adulte als auch juvenile bzw. subadulte Tiere nachgewiesen, in einer Nisthilfe gab es sogar ein Wurfnest mit einer Haselmausfamilie (Mutter mit drei Jungtieren). Der Schwerpunkt der Haselmausvorkommen konzentriert sich vom Grenzstreifen, über die Offenlandbereiche am Horster Holz und die Heckenlandschaft westlich von Dechow. Weitere Nachweise gelangen am Lankower See sowie unmittelbar nördlich des Kuhlrader Moors, während weiter nördlich Richtung Klein Molzahn sowie im Bereich südöstlich von Dechow über Klein Thurow bis nach Dutzow keine Nachweise erfolgten.

Auf Grund der warmen Witterung im Herbst verbunden mit einem hohen Nahrungsangebot (z.B. Schlehen, Bucheckern, Hagebutten) konnten bis zur letzten Kontrolle am 21. November Haselmäuse in den Nest tubes angetroffen werden. Durch Knickpflegemaßnahmen im Herbst wurden 35 Nest tubes zerstört.

Die Untersuchung zeigt, dass die Haselmausvorkommen in der Region nicht erloschen sind, sondern im Gegenteil die Haselmaus teils in hoher Dichte anzutreffen ist. Zum Schutz der Haselmausbestände sind die artenreichen Hecken und Gebüsche als Lebensraum zu erhalten. Sämtliche Knickpflegemaßnahmen dürfen nicht vor Dezember durchgeführt werden.

Foto: Eine Haselmaus. Fotoautor: Mathias Hippke

 

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