BIOSPHÄRENRESERVATSAMT SCHAALSEE-ELBE - Naturschutz vorgestellt

AMPHIBIEN Um neuen Lebensraum für Rotbauchunken und andere Amphibien zu schaffen, wurden 2020 in einer Weidelandschaft am Ortsrand von Zarrentin mehrere Kleingewässer neu angelegt bzw. ökologisch verbessert. Amphibien leben sowohl im Wasser als auch an Land und stellen daher hohe Ansprüche an ihren Lebensraum. Durch die Anlage der Kleingewässer wurde die artenreiche, extensive Weidelandschaft ökologisch weiter aufgewertet und zu einem idealen Amphibienlebensraum entwickelt. Die seltene Rotbauchunke Bombina bombi- na ist eine europaweit geschützte Amphibi- enart. Obwohl Mecklenburg-Vorpommern zu ihrem Verbreitungsschwerpunkt in Deutschland gehört, gilt die Art auch hier als stark gefährdet. Die Gründe dafür sind vielfältig. Rotbauchunken benötigen zur Fortpflanzung flache, sonnige Laichgewäs- ser, die in großer Zahl der Entwässerung der Landschaft zum Opfer gefallen sind. Hinzu kommt, dass im Zuge der intensiven Landwirtschaft Biozide die Gewässer und Landlebensräume der Amphibien mehr und mehr belasten. Nicht umsonst ist die Rotbauchunke EU-weit durch die Fauna- Flora-Habitat-Richtlinie geschützt. Diese verpflichtet die Mitgliedsstaaten, Schutz- gebiete für Rotbauchunken auszuweisen. Im Rahmen des Projektes „Maßnahmen zur Stärkung der Metapopulation der Rotbauchunken“ (2020/21) wurden in den Biosphärenreservaten Schaalsee und Fluss- landschaft Elbe M-V in sechs Teilgebieten insgesamt 30 Kleingewässer neu angelegt. Sie sollen wie Trittsteine wirken und iso- lierte Populationen miteinander verbinden. Da die kleinen Froschlurche nicht sehr wanderfreudig sind, trägt auch die räum- liche Isolation vorhandener Populationen zum Rückgang der Art bei. Die Fläche bei Zarrentin gehört zum Nationalen Natur- erbe und ist an einen Biobetrieb verpachtet. Sie wird ökologisch, ohne den Einsatz von Giften oder mineralischem Dünger bewirt- schaftet. Naturschutz und Landwirtschaft passen unter diesen Voraussetzungen sehr PROJEKTBETEILIGTE • Biosphärenreservatsamt Schaalsee-Elbe • Förderverein Biosphäre Schaalsee e.V. • Gemeinden • Land Mecklenburg-Vorpommern und Europäische Union • Landwirte und Flächenpächter • Stiftung Biosphäre Schaalsee • Zweckverband„Schaalsee-Landschaft“ • Mit Unterstützung durch Hanseatische Natur- und Umweltinitiative e.V. (HNUI) und Engelbert und Hertha Albers-Stiftung Titelfoto: M. Jährig, Biosphärenreservatsamt gut zusammen. Nicht nur Rotbauchunken, sondern auch andere Amphibien, Insekten, Vögel und weitere Wildtiere werden von den neuen Kleingewässern profitieren. 72

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