BIOSPHÄRENRESERVATSAMT SCHAALSEE-ELBE - Naturschutz vorgestellt

Kranichzug am Schaalsee Während der Zugzeit im Frühling und im Herbst halten sich in Spitzenzeiten mehr als 1.000 Kraniche in der Schaalseeland- schaft auf. Auf ihrem Flug ins Winterquar- tier nach Spanien oder Nordafrika sowie auf dem Rückflug machen sie bei uns Rast. Auf den abgeernteten Maisfeldern finden sie Nahrung, im Schaalsee und in anderen Gewässern der Umgebung störungsarme Schlafplätze. Am Schlafplatz reagieren Kraniche sehr empfindlich auf jede Stö- rung. Verständlich, bedeutet doch jedes Auffliegen einen Verlust an Energie, die die Vögel dringend für den kräftezehrenden Flug brauchen. Aus Rücksicht auf den Kra- nich und andere Wasservögel ist sowohl die Anzahl der Boote als auch die Befahrens- zeit auf dem Schaalsee beschränkt. Rainer Mönke Kuratorium Stiftung Biosphäre Schaalsee Es ist ein kühler Morgen Ende Oktober in Zarrentin am Schaalsee. Vom Ostufer des Schaalsees dringen aus dem Morgennebel gedämpfte Kranichrufe herüber. Dort, im Flachwasserbereich, befindet sich seit vielen Jahren ein regelmäßig genutzter Kranichschlafplatz, den man gut von der Besucherplattform auf der gegenüberliegenden Seite des Sees beobachten kann. Um die Entwicklung der Kranichschlaf- plätze zu dokumentieren, finden im Herbst und Winter regelmäßige Zählungen statt, an denen ich mich seit vielen Jahren beteilige. Nachdem die letzten Tage grau und trübe waren, kündigt sich heute ein schöner Herbsttag mit einem herrlichen Sonnenaufgang an. Die Rufe der Kraniche werden intensiver, schwel- len zu einem immer lauter werdenden Trompetenkonzert an. Die ersten Kraniche fliegen auf, kreisen kurz zur Orientierung und fliegen in nördliche und östliche Richtung ab. Auf den abgeernteten Feldern der Umgebung suchen sie tagsüber nach Nahrung. Nach und nach erheben sich weitere Kranichgruppen, gegen 8 Uhr sind alle Vögel abgeflogen. Nur aus der Ferne sind noch vereinzelte Rufe zu hören. Ich schät- ze, dass dieses Mal etwa 900 Kraniche am Schlaf- platz übernachtet haben. Wieder einmal war es ein großartiges Naturerlebnis. Mit der Stiftung Biosphäre Schaalsee wollen wir helfen, dass dies so bleibt. Jungkraniche folgen vom ersten Tag an ihren Eltern und suchen selbstständig nach Nahrung. Bei der Wahl des Brutplatzes ist deshalb nicht nur der Wasserstand am Neststandort, sondern auch das Vorhandensein von artenreichen Wiesen und Sümpfen in der Umgebung des Brutplatzes ausschlaggebend. Die Stiftung Biosphäre Schaalsee engagiert sich seit dem Jahr 2001 für den Schutz des Kranichs im Bio- sphärenreservat Schaalsee. Stiftungsgelder werden verwendet, um seinen Lebens- raum zu erhalten bzw. zu verbessern. Auch für die Renaturierung des Neuendorfer und des Tessiner Moores wurden Stiftungsgelder eingesetzt. Wie kann ich mich engagieren? Mit dem Kauf einer Kranichschutzaktie können auch Sie einen Beitrag zum Schutz des Kranichs im UNESCO-Biosphärenreservat Schaalsee leisten. Weitere Informationen zum Kranichschutz finden Sie unter: www.kranich-schutz.de

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