BIOSPHÄRENRESERVATSAMT SCHAALSEE-ELBE - Naturschutz vorgestellt

BIOSPHÄRE BLÜHT Einst blühten Schafgarbe, Malve, Kamille und Natternkopf so häufig an Wegen und Feldrändern, dass sie kurzerhand zu Unkraut erklärt wurden. Erst seit es die bunten Farbtupfer in unserer Landschaft kaum noch gibt und mit den blühenden Wildpflanzen auch die Insekten verschwinden, beginnt ein Umdenken in der Gesellschaft. Vom weltweiten Verlust der Artenvielfalt sind Wildbienen und andere Insekten, die als Bestäuber an der Schnittstelle zwi- schen der Pflanzen- und Tierwelt agieren, besonders betroffen. Eine Studie des Entomologischen Vereins Krefeld kommt zu dem Ergebnis, dass im Vergleich zu 1989 die Biomasse von Fluginsekten um fast 75% zurückgegangen ist. Ihnen fehlen sowohl geeignete Nistplätze als auch die Wildblumen, auf die sie spezialisiert sind. Im Sommer 2018 wurde im UNESCO- Biosphärenreservat Schaalsee das Projekt „Biosphäre blüht“ ins Leben gerufen. Entlang eines blühenden Bandes durch das UNESCO-Biosphärenreservat Schaalsee soll auf privaten, öffentlichen und landwirt- schaftlichen Flächen ein Netz aus mehrjäh- rigen Blühflächen entstehen. Von diesem Biotopverbund profitieren nicht nur Wildblumen und Insekten, son- dern auch zahlreiche andere Wildtiere und letztendlich auch wir Menschen. Denn für das Obst und Gemüse auf unserem Teller braucht es Bestäuber. Zum Projektauftakt im PAHLHUUS er- hielten Interessierte neben wertvollen Infos zur Aussaat und Pflege der Blühflächen sowie zur naturnahen Gartengestaltung auch kostenloses Saatgut. Seitdem finden regelmäßig weitere Informationsver- anstaltungen statt und es werden jeweils zur Frühjahrs- und Herbstaussaat Sam- melbestellungen von regionalem Saatgut organisiert. Wichtig ist, dass Wildbienen und andere Insekten über die gesamte Ve- getationsperiode hinweg ein reichhaltiges Blütenangebot finden. Gemeinden und Landwirte, aber auch viele Privatpersonen beteiligen sich am Projekt „Biosphäre blüht“. Die schöneWiese auf diesem Foto blühte 2019 am„Kunstraum Testorf“, der Galerie für zeitgenössische Kunst in Testorf. Im Rahmen des Projektes wurden bis Sommer 2020 auf privaten, öffentlichen und landwirtschaftlichen Flächen etwa 72.500 m² mehrjährige Blühflächen aus regionalemWildblumensaatgut angelegt. 58

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