BIOSPHÄRENRESERVATSAMT SCHAALSEE-ELBE - Naturschutz vorgestellt

Das Moor grenzt unmittelbar an den denkmalgeschützten Roggendorfer Park. Das stellte die Planer vor große Herausforderungen. PROJEKTZEITRAUM 2014–2019 PROJEKTTRÄGER • Landgesellschaft Mecklenburg- Vorpommern (Nord) • Förderverein Biosphärenreservat Schaalsee e.V. (Süd) PROJEKTBETEILIGTE • Biosphärenreservatsamt Schaalsee-Elbe (Projektinitiative und Koordination) • Stiftung Biosphäre Schaalsee • Zweckverband„Schaalsee-Landschaft“ • Mit Unterstützung durch Vattenfall Umweltstiftung und Hanseatische Natur- und Umweltinitiative Torfmoose sind der wichtigste Bestandteil des Torfs. Sie können prak- tisch unbegrenzt wachsen. Während sie an der Spitze kontinuierlich in die Höhe streben, sterben sie wegen Licht- und Sauerstoffmangels am unteren Ende ab. Durchnässt und von der Luft abge- schlossen, zersetzen sie sich nur unvollständig und werden vom Gewicht der darüberstehenden Moose zusammengedrückt; sie vertorfen. So wächst das Moor in die Höhe, etwa 1 mm im Jahr. Die extrem genügsamen Pflanzen können selbst geringste Konzentrationen an Nährstoffen aus demWasser aufnehmen. Im Gegenzug geben sie Wasserstoff- ionen an die Umgebung ab, wodurch sie ein saures Milieu schaffen, das Konkurrenten imWuchs hemmt. In Trockenzeiten reduzieren Torfmoose ihre Stoffwechselvorgänge auf ein Minimum. Kommt es dann zu Niederschlägen, sind sie in der Lage, mehr als das 30-Fache ihrer Trockenmasse an Wasser zu speichern. Titelfoto: E. Dornblut, Biosphärenreservatsamt Hauke Kroll Landgesellschaft Mecklenburg-Vorpommern Die fünfjährige Umsetzungsphase war gekennzeichnet von der Lösung zahlreicher anspruchsvoller Aufgaben. Zu den schwierigsten Aufgaben zählte die Verlegung der Bek an die Grenze zwischen Gutspark und Moor. Die Beachtung der Standfestigkeit der denkmalgeschützten Parkmauer war eine Herausforderung für den Planer. Mit Unterstützung des Bodenordnungsverfahrens konnte in konstruktiver Zusammenarbeit mit dem Agrarbetrieb, der Gemeinde und dem Zweckverband „Schaalsee-Landschaft“ die Verfügbarkeit der Flächen für das Projekt erreicht werden. Durch das Projekt ist es gelungen, die Wasserversorgung des Moores und somit auch den Landschaftswasserhaushalt in der Region zu verbessern. Vor dem Hintergrund der heutigen Klimadiskussionen ist Roggendorf hier der Zeit voraus gewesen.

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