BIOSPHÄRENRESERVATSAMT SCHAALSEE-ELBE - Naturschutz vorgestellt

PROJEKTZEITRAUM 2013 PROJEKTTRÄGER Stiftung Biosphäre Schaalsee PROJEKTBETEILIGTE • Biosphärenreservatsamt Schaalsee-Elbe (Projektinitiative und Koordination) • Land Mecklenburg Vorpommern und Europäische Union • Landesamt für Umwelt, Naturschutz und Geologie • Zweckverband„Schaalsee-Landschaft“ Titelfoto: H.-P. Anders Das Kuhlrader Moor hat sich zu einem Paradies für Wasservögel, Amphibien, Insek- ten und viele Pflanzenarten entwickelt. Vom Beobachtungsturm am Röggeliner See aus kann man die Spitzen der abgestorbenen Bäume im Moor erkennen. Manchmal sitzt der Seeadler darauf, der hier brütet. Das Moor gehört zu den Kernzonen im Biosphä- renreservat, die keiner menschlichen Nutzung unterliegen und nicht betreten werden dürfen. Als Teil des Naturschutzgebietes „Kuhlrader Moor und Röggeliner See“ wurde das Kuhlrader Moor bereits 1956 unter Schutz gestellt. Zum 328 ha großen Naturschutz- gebiet gehören neben den Moor- und Wasserflächen auch Feuchtgrünland, Hecken, Schilfsäume und Klein- gewässer. Entsprechend groß ist die Artenvielfalt. Zu den zahlreichen Brutvögeln im Gebiet gehört auch die Graugans Anser anser. Sie ist die Urmutter unserer Hausgans. 1 Kohlenstoffspeicher oder CO 2 -Schleuder – der Wasserstand macht’s! Obwohl Moore nur 3% der Landfläche der Welt einnehmen, ist in ihren Torfen dop- pelt so viel Kohlenstoff gespeichert wie in der gesamten Biomasse aller Wälder dieser Erde. Doch nur intakte, wassergesättigte Moore erfüllen diese Speicherfunktion. Pflanzen bestehen imWesentlichen aus Kohlenstoffverbindungen. Den Kohlenstoff holen sie sich aus dem CO 2 der Luft. Wenn sie absterben und verrotten, entweicht der Kohlenstoff wieder in die Atmosphäre. In Mooren können abgestorbene Pflanzen jedoch nicht vollständig verrotten, da in den wassergesättigten Böden der dafür notwendige Sauerstoff fehlt. Aus den Pflan- zenresten entsteht der Torfkörper. Nur etwa 1 mm wächst er pro Jahr. Meterdicke Torfschichten sind also über Jahrtausende gewachsen und speichern riesige Mengen Kohlenstoff. Werden Moore entwässert, gelangt Sauerstoff in den Torfboden und der gespeicherte Kohlenstoff entweicht als Kohlendioxid in die Atmosphäre. Aus den Kohlenstoffspeichern werden dann wahre CO 2 -Schleudern. In einem moor- reichen Bundesland wie Mecklenburg- Vorpommern sind entwässerte Moore die größte Einzelquelle für Treibhausgase wie Kohlendioxid und Lachgas – noch vor dem gesamten Autoverkehr. 8

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