BIOSPHÄRENRESERVATSAMT SCHAALSEE-ELBE - Naturschutz vorgestellt

KUHLRADER MOOR Westlich des Röggeliner Sees, zwischen den Ortschaften Dechow und Groß Molzahn, liegt das Kuhlrader Moor. Sowohl das Moor als auch der Röggeliner See entstanden vor etwa 15.000 Jahren durch die Kraft der Gletscher der Weichseleiszeit. Während der Röggeliner See bis heute als solcher erhalten ist, verlandete das abflusslose Becken des Kuhlrader Moores im Laufe der Jahrtausende und es entstand eine mehrere Meter mächtige Torfschicht. Torf war für unsere Vorfahren ein wichti- ger Brennstoff. Zu diesem Zweck wurde auch im Kuhlrader Moor von 1850 bis 1930 Torf für den regionalen Gebrauch abgebaut. Da man den Wasserspiegel dafür jedoch nur in geringem Maße absenkte, blieben typische Moorpflanzen und Torf- moose erhalten. Die ausgetorften Moorbe- reiche bilden heute buchtenreiche Was- serflächen, die durch Inseln und Dämme gegliedert werden. Die Moorränder säumt ein breiter Bruchwald aus Schwarz-Erlen und Moor-Birken. Im Jahr 2010 wurde mit Hilfe von Pegel- messungen, Bohrungen und einer Einschät- zung der Biodiversität der aktuelle Zustand des Moores dokumentiert und eine Mach- barkeitsstudie zu seiner Renaturierung erstellt. Um das Wasser im Moor zu halten, wurde am Ablauf des Moores eine Über- laufschwelle eingebaut. Außerdem wurde durch den Rückbau einer Drainageleitung die direkte Einleitung des nährstoffreichen Wassers von den umliegenden Ackerflä- chen gestoppt. Das Wasser wird in einem dem Moor vorgeschalteten Teich aufgefan- gen. Durch diese Maßnahmen konnte der ursprüngliche Zustand eines abflusslosen Beckens wiederhergestellt werden. Zusätz- lich wurde der westlich an das Moor an- grenzende Acker in einer Größe von 18 ha aus der Nutzung genommen und der freien Sukzession überlassen. Hier wird sich über die Jahre ein Wald entwickeln. Insgesamt nützt die Nährstoffreduzierung nicht nur Kuhlrader Moor, aus der Luft betrachtet dem Kuhlrader Moor, sondern auch dem benachbarten Röggeliner See. 34

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