BIOSPHÄRENRESERVATSAMT SCHAALSEE-ELBE - Naturschutz vorgestellt

In den sehr nassen Bereichen der Niederung weiden Wasserbüffel . Durch die nachhaltige landwirtschaftliche Nutzung wird gesundes Fleisch erzeugt, das regional vermarktet wird. PROJEKTZEITRAUM 1998–2013 PROJEKTTRÄGER Biosphärenreservatsamt Schaalsee-Elbe PROJEKTBETEILIGTE • Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt Mecklenburg-Vorpommern • Stiftung Biosphäre Schaalsee • WWF • Zweckverband„Schaalsee-Landschaft“ • Mit Unterstützung durch Hanns R. Neumann Stiftung und Engelbert und Hertha Albers-Stiftung Naturbeobachtung im Kranichkieker Ein schmaler, von Heckenpflanzen gesäumter Fußweg führt vom Parkplatz in Neuenkirchen zu einem Beobachtungsstand in den an- grenzenden Wiesen, der den treffenden Namen „Kranichkieker“ trägt. Ohne selbst entdeckt zu werden, kann man von hier aus die Natur der Neuenkirchener Niederung beobachten. Auf den feuchten Wie- sen und in den nahen Kleingewässern gibt es vom Neuntöter bis zum Silberreiher immer etwas zu entdecken. Im Herbst rasten hier gern die Kraniche. Ein paar Kilometer weiter, amWanderweg von Kneese nach Dutzow, steht ein weiterer Beobachtungsturm, von dem aus man den Blick in die renaturierten Grünlandbereiche der Moorrinne genießen kann. Titelfoto: E. Dornblut, Biosphärenreservatsamt Bettina Gebhard Dezernentin im Biosphärenreservatsamt Schaalsee-Elbe Als wir im Jahr 2012 mit der praktischen Umsetzung begannen und die ersten Baufahrzeuge kamen, hatten wir schon viele Jahre an dem Projekt gearbeitet. Mit einem Netz von Grundwasserpegeln war zunächst die Daten- grundlage für die Planungen geschaffen worden. Es folgten Genehmigungs- und Ausführungsplanungen, die in mehreren Gemeindeversammlungen mit den Anwohnerinnen und Anwohnern besprochen wurden. Durch Flächenkauf oder -tausch konnte das Eigentum des Projektgebie- tes erworben werden. Dabei kamen Gelder des Zweckverbandes „Schaalsee-Landschaft“ und des Landes M-V zum Einsatz. Es folgte ein Klageverfahren, weil ein Flächeneigentümer dem Projekt nicht zustimmte. Es ist Ausdruck unserer Demokratie, dass Projektgegner den Klageweg nutzen können, um ein Projekt zu verhindern. Vor Gericht wurde entschieden, dass bei dem Renaturierungsprojekt das Gemeinwohl im Vordergrund steht; geht es doch um Grundwasser-, Klima-, und Artenschutz – Dinge, die für uns Menschen von existentieller Bedeutung sind. Schaue ich heute in die Landschaft der Neuenkirchener Niederung, denke ich manchmal daran, wie viele Jahre mich dieses Projekt in meinem Job beschäftigt hat. Ich freue mich, dass es uns gelungen ist, diese wunderbare Landschaft wiederherzustellen, in der Kühe weiden und gleichzeitig Kranich, Neuntöter und viele andere Wildtierarten Lebens- raum finden.

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