BIOSPHÄRENRESERVATSAMT SCHAALSEE-ELBE - Naturschutz vorgestellt

Vom Kranichkieker hat man einen zauberhaften Blick in die abwechslungsreiche Landschaft der Neuenkirchener Niederung, die Teil der Moorrinne ist. Manchmal gehören auch Wasserbüffel oder eine Herde von Mutterkühen mit ihren Kälbern zu dem friedlichen Bild. Falls es tatsächlich glückliche Kühe geben sollte, führen sie wahrscheinlich genau dieses Leben. Das 190 ha große Projektgebiet erstreckt sich auf einer Länge von etwa 10 km zwi- schen dem Ort Klein Salitz und dem Neu- enkirchener See. Die Moorrinne entstand während der letzten Eiszeit als Nebenrinne des Schaalsees und verlandete im Laufe der Jahrtausende. Es bildeten sich Moore, Bruchwälder und eine Vielzahl von Klein- gewässern. Als offene Gewässer blieben nur der Neuenkirchener und der Boissower See bis heute erhalten. Durch Entwäs- serungsmaßnahmen, die in den 1970er Jahren ihren Höhepunkt erreichten, sind nahezu sämtliche Feuchtbiotope geschädigt worden. Nur durch eine erneute Wasser- sättigung des Bodens war es möglich, diesen Prozess zu stoppen. Genau auf diese Zielstellung konzentrierten sich die Rena- turierungsmaßnahmen. Das Schöpfwerk in der Neuenkirchener Niederung, das zuvor Wasser aus der Landschaft gepumpt hatte, wurde zurückgebaut. Außerdem wurden zahlreiche Entwässerungsgräben verschlos- sen und die Bek renaturiert. Der Bach war abschnittsweise verrohrt und begradigt gewesen und fließt nach der Renaturierung wieder als naturnahes Gewässer. Durch den Einbau von acht Sohlschwellen ist es jetzt möglich, den Wasserstand in der Moorrinne auf seinem natürlichen Niveau zu regulieren. Insgesamt profitierten 156 ha Grünland und 34 ha Wald von dieser Maßnahme. 1 ha Ackerland wurde während der Renaturierung in Grünland umgewandelt bzw. der Sukzession überlas- sen. Um das Gebiet als naturnahe Weide- landschaft zu erhalten, sind die Flächen an einen Landwirt verpachtet und werden MOORRINNE Neuenkirchen bis Klein Salitz von Rindern und Wasserbüffeln beweidet. Ohne diese Form der Landschaftspflege würde das Gebiet schnell bewalden. Einweihung des Kranichkiekers im Jahr 2015 32

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