BIOSPHÄRENRESERVATSAMT SCHAALSEE-ELBE - Naturschutz vorgestellt

Mit bis zu 2,5 m Flügelspannweite ist der Seeadler Deutschlands größter Greifvogel. Altvögel sind am gelben Schnabel und am weißen Schwanz (auch Stoß genannt) zu erkennen. Jungvögel haben einen dunklen Schwanz und einen dunklen Schnabel. Sehr beeindruckend sind auch die starken Fänge, mit denen der Seeadler große Fische und selbst ausgewachsene Gänse greifen kann. Thomas Neumann, Reiner Schmahl, Rolf Ziebarth Wir kennen uns schon ewig. Vor der Grenzöffnung haben wir uns nicht von Angesicht zu Angesicht sehen können, denn wir kommen ja aus Ost und West. Die Grenze zwischen der DDR und der BRD verlief durch den See. So wohnten wir also am gleichen See, aber in verschiede- nen Staaten. Dennoch haben wir immer eine Möglichkeit gefunden, miteinander zu kommunizieren. Über Publikationen oder über Dritte haben wir uns Daten über die Seeadler in der Schaalseelandschaft übermittelt, wenn z. B. ein West-Adler in den Osten umgezogen ist oder wenn es einen Totfund gab. Sofort nach der Grenzöffnung haben wir uns hier in Techin getroffen und weiterhin gemeinsam für den grenzüberschreitenden Adlerschutz gearbeitet. 1990 gab es zwei Adlerpaare in der Schaalseelandschaft, heute sind es acht, darauf sind wir stolz. Einmal wurden zwei vergiftete Adler im Biosphärenreservat bei Hakendorf gefunden. Vom WWF wurde für sachdienliche Hinweise eine Belohnung ausgeschrieben. Zwar wurde der Täter trotzdem nicht gefunden, aber die abschreckende Wirkung war groß. So was kam nie wieder vor. Heute gibt es leider immer wieder Adler, die an Bleivergiftungen erkranken oder sterben. Wir halten es für dringend erforderlich, dass in ganz Europa die Jagd mit bleihaltiger Munition verboten wird. PROJEKTBETEILIGTE • Biosphärenreservatsamt Schaalsee-Elbe • Forstämter • WWF Deutschland • Zweckverband„Schaalsee-Landschaft“ • Mit Unterstützung der WEMAG Nicht nur der Seeadler, auch der Fischadler Pandion haliaetus brütet im UNESCO-Biosphärenreservat Schaal- see. Im Jahr 2018 brütete erstmals er- folgreich ein Fischadlerpaar in der Nähe des Woezer Sees. Allerdings hatten die Vögel ihr Nest auf einem Hochspan- nungsmast errichtet, was eine Gefahr sowohl für die Stromversorgung als auch für die Vögel darstellte. Die WEMAG half ! Im Jahr 2019 stellte sie einen Be- tonmast in Sichtweite des alten Nestes auf und versah ihn mit einer Nisthilfe. Familie Fischadler nahm das Angebot sofort an und zog in dem neuen Quar- tier noch im gleichen Jahr erfolgreich zwei Junge auf. Seeadler Haliaeetus albicilla Titelfoto: Lerch-Ulmer-Fotografie

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