BIOSPHÄRENRESERVATSAMT SCHAALSEE-ELBE - Naturschutz vorgestellt

Warum sterben die Insekten? Das Biosphärenreservatsamt beteiligt sich an einem deutschland- weiten Langzeitprojekt des Helmholtz-Zentrums für Umweltfor- schung (UFZ) zur Erforschung des Insektensterbens. In meh- reren Nationalen Naturlandschaften werden Informationen zur Insektenmasse erfasst. Im Rahmen des Projektes wurden in den UNESCO-Biosphärenreservaten Schaalsee und Flusslandschaft Elbe M-V insgesamt vier sogenannte Malaisefallen aufgestellt. Die leicht aufzustellende Falle, benannt nach dem schwedischen Forscher René Malaise, besteht aus einem Moskitonetz und einem Fangbehälter. Die flugaktiven Insekten fliegen gegen die Mittel- wand und werden durch einen Lichttunnel an die Spitze der Falle und somit zum Fangbehälter geführt. Weltweit werden Insekten- erfassungen nach dieser effektiven und standardisierten Methode durchgeführt, wodurch eine gute Vergleichbarkeit von Gebieten und Lebensräumen gegeben ist. Die vier Fallen werden über einen Zeitraum von zehn Jahren, jeweils von April bis Oktober, an Standorten bei Utecht, Woez, Jessenitz und Rüterberg aufgestellt. So können vergleichbare Daten aus verschiedenen Lebensräumen wie Feuchtgrünland, Brache oder Magerrasen sowie der angrenzenden Nutzungsfor- men erhoben werden. Alle 14 Tage werden die Fangbehälter geleert und in einem Zent- rallabor werden die Arten und die Individuenzahl der gefangenen Insekten ermittelt. Ziel ist es, durch die bundesweite Auswertung längerfristig Aussagen zur Bestandsentwicklung von Fluginsekten treffen zu können. Wie kann ich mich engagieren? Selbst das beste Hotel nützt nur etwas, wenn es in der Nähe auch Nahrung für seine Bewohner gibt. In einem naturnahen Garten mit vielen Blühpflanzen und ein paar „Wilden Ecken“ ist ein Insektenhotel für viele Wildbienenarten ein sinnvolles An- gebot. Es kann aus Schilf, altem Holz mit vielen Löchern darin und trockener Lehmerde bestehen. Man sollte jedoch einiges beachten, um nicht mehr Schaden als Nutzen zu verursachen – zum Beispiel beim Holz nicht in die Baumscheibe, sondern durch die Rinde bohren und die Bohrlöcher im trockenen Lehm oder Ziegelstein entgraten, um Verletzungen zu vermeiden. Weiterhin sollte Nadelholz vermieden werden. Das Insekten- haus muss an einem trockenen und besonnten Platz in Rich- tung Süden oder Südwesten aufgestellt sein. Naturnaher Garten mit Insektenhotel

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