BIOSPHÄRENRESERVATSAMT SCHAALSEE-ELBE - Naturschutz vorgestellt

Beginnen wir mit der guten Nachricht: Viele Tier- und Pflanzenarten, die an ande- ren Orten Deutschlands selten geworden sind, gibt es im UNESCO-Biosphären- reservat Schaalsee noch relativ häufig. Wir können uns an bunten Hecken, dem Gesang der Nachtigallen und den Rufen der Kraniche erfreuen. Viele Naturfreunde kommen genau wegen dieser Naturerleb- nisse als Touristen in die Schaalseeregion. Doch der Wert der Artenvielfalt liegt nicht nur in unserer Freude an der Natur, sondern geht weit darüber hinaus. Die Artenvielfalt gehört, ebenso wie die Vielfalt an Ökosystemen und die genetische Viel- falt, zur biologischen Vielfalt, auch Bio- diversität genannt. Die drei Bereiche sind eng miteinander verknüpft. So komplex ist dieses Netz von Verknüpfungen, dass wir Menschen es bis heute nicht vollständig durchschauen. Die biologische Vielfalt ist der Motor, der alle wesentlichen Lebens- vorgänge am Laufen hält und damit auch die menschlichen Lebensgrundlagen sichert. Der Verlust der Biodiversität wird deshalb von vielen Experten neben dem Klimawandel als die größte Bedrohung der Menschheit angesehen. Warum das so ist? Mit dem Verlust der Biodiversität nehmen die von der Natur bereitgestellten Dienst- leistungen wie Erzeugung von Sauerstoff, Wasserreinigung, Bodenfruchtbarkeit, Selbstregulierung oder auch Bestäubung ab. Das Artensterben findet nicht nur im Re- genwald des Amazonas statt, sondern auch direkt vor unserer Haustür. In Deutsch- land ist ca. ein Drittel von den bisher rund 72.000 bekannten Tier-, Pflanzen- und Pilzarten im Bestand bedroht. Gemeinsam mit zahlreichen Partnern setzt das Biosphä- renreservatsamt Schaalsee-Elbe deshalb alles daran, die biologische Vielfalt in den Biosphärenreservaten Schaalsee und Fluss- landschaft Elbe M-V zu erhalten und zu fördern.5 SO BEWAHREN WIR DEN ARTENSCHATZ • Schutz der Lebensräume von Tieren und Pflanzen • Erhalt und Verbesserung von Ökosyste- men, z. B. durch Moorrenaturierungen, Waldumbau und Gewässersanierung • Umsetzung des Naturschutzrechtes • Forschung und Monitoring (Umweltbeobachtung) • Bewahrung von etwa 5% Kernzone ohne Nutzung (hier entsteht Wildnis) • Förderung der ökologischen Landwirtschaft • Beratung sowie Bildungs- und Öffentlichkeitsarbeit Titelfoto: Lerch-Ulmer-Fotografie ARTENSCHUTZ für den Artenschatz 60

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