BIOSPHÄRENRESERVATSAMT SCHAALSEE-ELBE - Naturschutz vorgestellt

HECKEN UND STREUOBSTWIESEN Noch bevor ihre ersten Blätter treiben, schmückt sich die Schlehe mit Millionen von Blüten und setzt weiße Tupfen in die noch recht farblose Frühlingslandschaft. Wanderwege, gesäumt von Hecken aus Schlehen, Weißdorn, Haselnuss und Holunder, erfreuen uns Menschen und sind Lebensraum für viele Tiere und Pflanzen. So kann eine Hecke bis zu 1.500 Tierarten beherbergen, darunter etwa 1.000 Insektenarten und bis zu 30 Vogelarten. 14 Hecken wurden jedoch nicht aus ästhe- tischen Gründen oder als Lebensraum für Wildtiere angelegt, sondern aus ganz praktischen Überlegungen heraus. Sie dienten als Umzäunung und Abgrenzung. Der Name Hecke wird aus dem althoch- deutschen hegga hergeleitet, was so viel wie einhegen oder umzäunen bedeutet. Unseren Vorfahren boten Hecken jedoch nicht nur Schutz, sie lieferten auch Bau- holz, Feuerholz und Nahrung. Hecken sowie Streuobstwiesen, die ebenfalls aus rein praktischen Erwägungen angelegt wurden, sind uralte Bestandteile unserer Kulturlandschaft. Im UNESCO-Biosphärenreservat Schaal- see genießen sie gesetzlichen Schutz. Hecken und Streuobstwiesen sollen gepflegt und erhalten werden, wozu auch das fachgerechte „Auf den Stock“-Setzen in regelmäßigen Abständen gehört. Die He- ckenpflege in der freien Landschaft muss beim Biosphärenreservatsamt angezeigt werden. Damit Fehler vermieden werden, bieten die Ranger des Biosphärenreservats- amtes Beratungsgespräche vor Ort an. Ziel des Biosphärenreservatsamtes ist es, Hecken wieder mehr Raum in der Land- schaft zu geben. Besonders im Nordteil des Biosphärenreservates sind im Rahmen der Industrialisierung der Landwirtschaft viele Hecken beseitigt worden, weil sie den großen Maschinen imWege standen. Inzwischen hat sich die Sicht vieler Land- wirte geändert. Eine alte Streuobstwiese bei Groß Thurow wird durch das Biosphärenreservatsamt gepflegt. Der alte Baumbestand wurde mit neuen Bäumen ergänzt. 54

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