BIOSPHÄRENRESERVATSAMT SCHAALSEE-ELBE - Naturschutz vorgestellt

Wasserfeder imMoor Hottonia palustris Forschung im Dohlenwald Naturwaldreservate wie der Dohlenwald sind prädestinierte Orte für Forschung und Umweltbeobachtung. Es gibt in Deutsch- land nur wenige Gebiete, in denen sich Wildnis entwickeln darf. Deshalb sind Nationalparks und die Kernzonen der Biosphärenreservate nicht nur aus ökologi- scher, sondern auch aus wissenschaftlicher Sicht wertvolle Orte. Im Rahmen einer zweijährigen Untersuchung der Holzkäfer- fauna wurden im Dohlenwald 692 ver- schiedene Käferarten nachgewiesen. Bei 280 der insgesamt 692 nachgewiesenen Arten handelt es sich um xylobionte Käfer, deren Lebensweise besonders eng an Holz in all seinen Erscheinungsformen gebun- den ist. Daher sind für diese Arten Wälder mit einem hohen Totholzanteil besonders wichtig. 25% der nachgewiesenen xylobion- ten Käfer stehen auf der bundesdeutschen Roten Liste der gefährdeten Arten. 19 Käferarten wurden im Dohlenwald erstmals in Mecklenburg-Vorpommern entdeckt. 9 Der Große Eichenbock Cerambyx cerdo (Foto links) und der Nashornkäfer Oryctes nasicornis (Foto rechts) gehören zu den imposantesten Käfern im Biosphären- reservat. Auch sie sind auf das Vorhanden- sein von alten Bäumen und Totholz in ihrem Lebensraum angewiesen. Aus Sicht eines Käfers macht es einen großen Unter- schied, ob es sich um stehendes Totholz handelt oder ob ein umgefallener Baum schon seit Jahren am Boden vermodert. Totholzkäfer stellen sehr spezielle Ansprü- che an ihren Lebensraum und gehören in Deutschland zu der am stärksten gefährde- ten Käfergruppe. Deshalb sind nutzungs- freie Wälder mit alten Bäumen und stehen- dem und liegendem Totholz so wichtig für eine große Vielfalt der Käferfauna.

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