BIOSPHÄRENRESERVATSAMT SCHAALSEE-ELBE - Naturschutz vorgestellt

Titelfoto: B. Reiter Biberbesiedlung Viele Jahrzehnte lang hat es in der Schaal- seeregion keine Biber mehr gegeben. Wegen seines dichten Felles, seines Fleisches und wegen seiner Fähigkeit, aktiv in den Was- serhaushalt der Landschaft eingreifen zu können, war er bis zu seiner Ausrottung bejagt worden. Nun haben sich wieder Biber in der Schaalseeregion angesiedelt. Meist leben sie an versteckten Orten, wo man sie kaum bemerkt. Anders der Biber an der Boize, der seit gut drei Jahren hier lebt und dessen Wirken nicht verborgen bleibt. Mensch und Biber haben sich inzwischen aneinander gewöhnt. Obwohl durch den Biberdamm das Wasser in der Nähe landwirtschaftlicher Flächen angestaut wird, haben diese dadurch bisher keinen Schaden genommen. Doch auch wenn sich das Nebeneinander von Mensch und Biber schwieriger gestaltet als an der Boize, müssen Lösungen gesucht werden. Der Biber ist eine nach dem Bundesnaturschutzgesetz streng geschützte Art. Anders als in der Vergangenheit ist es heute verboten, ihn zu töten oder seine Fortpflanzungs- und Ruhestätten zu zerstören. PROJEKTZEITRAUM 2018–2020 PROJEKTTRÄGER Wasser- und Bodenverband Boize-Sude-Schaale PROJEKTBETEILIGTE • Amt Zarrentin am Schaalsee • Biosphärenreservatsamt Schaalsee-Elbe • Land Mecklenburg-Vorpommern und Europäische Union • Staatliches Amt für Landwirtschaft und Umwelt Westmecklenburg • Stadt Zarrentin und Gemeinde Lüttow-Valluhn STECKBRIEF BIBER • Der Biber ist das größte Nagetier Deutschlands. Er wiegt etwa 20 bis 30 kg. • Er besitzt je zwei Schneidezähne im Ober- und Unterkiefer , die bis zu 3,5 cm lang sind und nie aufhören zu wachsen. • Das sehr dichte Biberfell braucht eine ausgiebige Pflege. Es wird regelmäßig mit einer speziellen Putzkralle gekämmt und mit einem öligen Analsekret eingefettet und so wasserabweisend gemacht. • Biber können bis zu 15 Minuten unter Wasser bleiben. Nase und Ohren sind dabei verschlossen und die Augen werden durch ein zusätzliches Augenlid geschützt. • Biber leben in Familienverbänden, die in der Regel aus den Elterntieren und den letzten zwei Jungtiergenerationen bestehen. • Wie kein anderes Tier gestaltet der Biber die Landschaft nach seinen Ansprüchen: Er fällt Bäume, baut Burgen und Dämme und staut Bäche auf. Dadurch schafft er nicht nur sich, sondern auch vielen Pflanzen und Tieren einen geeigneten Lebensraum. 17

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