BIOSPHÄRENRESERVATSAMT SCHAALSEE-ELBE - Naturschutz vorgestellt

Vor der Renaturierung war der Fischotter gezwungen, auf seinen Wanderungen zum Gol- densee den Woitendorfer Bach zu verlassen und die Straße in Groß Thurow zu überqueren. Jetzt kann er die Straße sicher unterqueren, da der Straßendurchlass mit einem Laufsteg, einer sogenannten Otterberme , versehen wurde. Otter schwimmen unter keiner Brücke hindurch, sondern unterqueren diese nur, wenn das trockenen Fußes möglich ist. Auch bei hohemWasserstand wird das in diesem Durchlass noch möglich sein. Neues Bachbett für den Woitendorfer Bach. Das Gewässer wurde aus seiner unterirdischen Verrohrung befreit. Wasser in der Landschaft halten Waldbrandgefahr, ausgetrocknete Böden, sinkende Grundwasserspiegel auf der einen Seite, sich häufende Hochwasserereig- nisse an größeren Flüssen auf der anderen. Aus Gründen der Nutzungsoptimierung wurden in der Land- und Forstwirtschaft oberirdische Gräben und unterirdische Drainagen angelegt, die dafür sorgen, dass das Regenwasser so schnell wie möglich aus der Fläche abgeleitet wird. Dadurch steigt bei Starkregenereignissen die Hochwasser- gefahr an großen Flüssen, denen in kürzes- ter Zeit enorme Wassermengen zugeführt werden. Auch im Hinblick auf die Klimaverände- rung und zunehmende Trockenheit wird es immer wichtiger, Wasser länger in der Landschaft zu halten. Nur so kann der Boden auch in längeren Hitzeperioden vor dem Austrocknen bewahrt und ein Ab- sinken des Grundwasserspiegels vermieden werden. Aus der Luft betrachtet: Nach Abschluss der Renaturierung kann der Woitendorfer Bach wieder als offenes Gewässer in natürlichen Schleifen in den Goldensee fließen. Weil durch die Laufverlängerung das Wasser länger in der Landschaft gehalten wird, erhöht sich die Selbstreinigungskraft des Baches. Wasser- und Uferpflanzen können Nährstoffe, insbesondere Phosphor, aus dem Wasser filtern. Diese Nährstoffe wurden vor der Renaturierung durch den verrohrten Bach direkt in den See gespült und förderten dort das Algen- wachstum. Weniger Nährstoffe imWoitendorfer Bach bedeuten also auch eine bessere Wasserqualität im Goldensee.

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