BIOSPHÄRENRESERVATSAMT SCHAALSEE-ELBE - Naturschutz vorgestellt

Realisierte Maßnahmen • Bau von Drainteichen in der Nähe des Schaalsees ( S. 18 ) • Umwandlung von 95 ha Ackerland in Grünland im direkten Uferbe- reich des Sees ( S. 56 ) • Nachrüstung der Kläranlage in Mustin (Schleswig-Holstein) • Renaturierung mehrerer Gewässer, die mit dem Schaalsee verbunden sind, z.B. Woitendorfer Bach, Kneeser Bek, Goldensee ( S. 20, S. 24 ) • Renaturierung angrenzender Moore, z.B. Strangen und Kalkflachmoor • Verlagerung der oberirdischen Wasserentnahme aus der Schaale in eine Grundwasserentnahme • Bau einer Fischaufstiegsanlage in der Schaale STECKBRIEF SCHAALSEE • Der Schaalsee entstand während der letzten Eiszeit. • Er hat eine Gesamtfläche von 24 km² . • An der tiefsten Stelle misst er 71,5 m , damit ist er der tiefste See Norddeutschlands. • Er besteht aus neun mehr oder weniger zusammenhängenden Seebecken, die jeweils eigene Namen tragen. • Der Schaalsee wird von drei Fischereibetrieben bewirtschaftet. • Die Gesamtuferlänge beträgt mehr als 90 km . • 30% der Wassermenge des Sees liefern oberirdische Zuläufe, weitere 7% stammen aus Niederschlägen. Den Hauptanteil von 63% liefert das Grundwasser! 13 Strom aus dem Schaalsee Ursprünglich entwässerte der Schaalsee über die Schaale, die Sude und die Elbe in die Nordsee. Um das Wasser des Schaal- sees für die Gewinnung von Wasserkraft nutzen zu können, wurde das gesamte Abflusssystem des Sees verändert. Seit 1926 wird das abfließende Wasser über den eigens für diesen Zweck gebauten „Schaal- seekanal“ zum Kraftwerk Farchau geleitet und dort zur Energieerzeugung genutzt. Die Wasserentnahme wird im Schaal- seevertrag aus dem Jahre 1924 geregelt, der auch heute noch Gültigkeit hat. Der Vertrag beinhaltete ein aktives Absenken des Wassers im Sommer, was sich negativ auf die angrenzenden Moore, Bruchwälder und Schilfgebiete auswirkte. Nach um- fangreichen Untersuchungen, Planungen und Verhandlungen einigten sich 2020 das Land M-V und die HanseWerk AG auf eine Änderung des Vertrages. In Zukunft wird keine aktive Absenkung des Seewas- serstandes in den Sommermonaten mehr erfolgen. Durch die neue ökologische Fahr- weise kann weniger Strom erzeugt werden, als ehemals vertraglich fixiert wurde. Der sich daraus ergebende Ertragsausfall wird durch Gelder der Europäischen Union und des Landes kompensiert. Titelfoto: E. Dornblut, Biosphärenreservatsamt PROJEKTBETEILIGTE • Biosphärenreservatsamt Schaalsee-Elbe (Projektinitiative und Koordination) • Gewässerentwicklungsverband Schaalsee-Delvenau • HanseWerk AG und HanseWerk Natur GmbH • Kreis Herzogtum Lauenburg • Landesamt für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume Schleswig-Holstein • Landesbetrieb für Küstenschutz, Nationalpark und Meeresschutz Schleswig-Holstein • Land Mecklenburg-Vorpommern und Europäische Union • Stadt Zarrentin am Schaalsee • Stiftung Biosphäre Schaalsee • Zweckverband„Schaalsee-Landschaft“

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