BIOSPHÄRENRESERVATSAMT SCHAALSEE-ELBE - Naturschutz vorgestellt

VORWORT Klaus Jarmatz „Mit einem Biosphärenreservat ist man niemals fertig. Es geht hier um Entwicklung und nicht um einen Status quo.“ Liebe Leserinnen und Leser, 20 Jahre UNESCO-Biosphärenreservat Schaalsee und 30 Jahre Nationale Natur- landschaften – in diesem Jahr begeht das UNESCO-Biosphärenreservat Schaalsee gleich zwei Jubiläen. Ich freue mich, Ihnen aus diesem Anlass die Broschüre „Natur- schutz vorgestellt“ überreichen zu können. Obwohl in UNESCO-Biosphärenreser- vaten die drei Aufgaben Naturschutz, Bil- dung und nachhaltige Regionalentwicklung gleichberechtigt wahrgenommen werden, geht es in dieser Broschüre ausnahmsweise ausschließlich um die Naturschutzarbeit im UNESCO-Biosphärenreservat Schaalsee. Als 1989 die innerdeutsche Grenze fiel, beschlossen Naturschützer aus Ost und West, den ehemaligen Grenzstreifen zu einem Grünen Band durch Deutschland zu entwickeln. Zu diesem Grünen Band gehört auch die Mecklenburger Schaal- seelandschaft, die zunächst als Naturpark ausgewiesen wurde und 10 Jahre später die Anerkennung als UNESCO-Biosphären- reservat erhielt. Als ich 1990 die Leitung des damaligen Naturparkes übernahm, war ich begeistert von der Schönheit und dem Artenreichtum der Region. Es war jedoch nicht zu übersehen, dass auch die Schaal- seeregion keine ökologisch intakte Land- schaft war. Melioration, Gewässerverbau- ung sowie Monokulturen haben, besonders in den 1970er und 1980er Jahren, zu ihrer Umgestaltung in Richtung industrielle Agrarlandschaft geführt. In den vergangenen Jahren hat das Bio- sphärenreservatsamt gemeinsam mit vielen Partnern zahlreiche degenerierte Land- schafts- und Lebensräume durch Natur- schutzprojekte renaturiert und in ihrer ökologischen Funktion aufgewertet. Wir wollen die Landschaft auch weiterhin so entwickeln, dass kein Verlust an Arten- vielfalt und Lebensraumdiversität statt- findet. Vielleicht wird uns das nicht immer gelingen. Das Biosphärenreservat ist keine Insel und manche globalen Probleme, wie z.B. die Klimaveränderung, können nicht kurzfristig vor Ort gelöst werden. Um zukunftsfähig zu handeln, sind wir bei unserer Arbeit stets mit Experten im Gespräch. Bei den Moorrenaturierungen stand z.B. die Frage im Raum, ob und wie diese im Hinblick auf den Klimawandel durchzuführen sind. Im Vorfeld beauf- tragte Gutachten ergaben, dass sich die durchschnittliche Niederschlagsmenge nicht entscheidend ändern wird, wohl aber deren Verteilung über das Jahr. Das hat uns veranlasst, Projekte wie Moorrenaturierun- gen zu forcieren, da diese geeignet sind, das Wasser länger in der Landschaft zu halten. Die Naturschutzarbeit im Biosphärenreser- vat erfolgt in enger Zusammenarbeit vieler Akteure. An erster Stelle seien hier der 6

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