BIOSPHÄRENRESERVATSAMT SCHAALSEE-ELBE - Naturschutz vorgestellt

Bei einer Vogelkartierung durch die NABU-Ortsgrup- pe Mölln wurde dem Gebiet eine enorme Vielfalt an Vögeln bescheinigt. Rund 90 Arten konnten nachgewiesen werden, darunter Braunkehlchen, Schafstelze, Knäkente, Stieglitz und Neuntöter. Die beiden letztgenannten Arten profitieren be- sonders von der Entwicklung des Gebietes zu einer halboffenen Weidelandschaft mit mehrjährigen Staudenfluren und dornigen Gebüschen wie Schlehen und Weißdorn. Der Name Neuntöter Lanius collurio bezieht sich auf das Verhalten des Vogels, seine Beutetiere auf Dornen aufzuspießen. Daraus entstand der irrige Volksglaube, der Vogel würde erst neun Beutetiere aufspießen, bevor er sie verspeist. Wegen seiner Vorliebe für Distelsamen nennt man den farbenfrohen Stieglitz Carduelis carduelis auch Distelfink. PROJEKTZEITRAUM 2003–2015 PROJEKTTRÄGER Zweckverband„Schaalsee-Landschaft“ PROJEKTBETEILIGTE • Biosphärenreservatsamt Schaalsee-Elbe • Land Mecklenburg-Vorpommern und Europäische Union • Staatliches Amt für Landwirtschaft und Umwelt Westmecklenburg Titelfoto: H. U. Heller Armin Benz Geschäftsführer des Zweckverbandes „Schaalsee-Landschaft“ (1991–2017) Nach dem Pflege- und Entwicklungsplan des Zweckver- bandes „Schaalsee-Landschaft“ war das in einer weit- läufigen Senke gelegene Reimersmoor mit Entwässerung in den Mechower See wieder zu renaturieren. Aufgrund der Entwässerung und der Nährstoffeinträge aus den an- grenzenden, landwirtschaftlich genutzten Hangbereichen war ein entsprechend umfangreicher Grunderwerb erforderlich. Daher erwarb der Zweckverband in der Gemeinde Schlagsdorf mehrere Flächen. Über ein Boden- ordnungsverfahren konnte der Zweckverband im Tausch mit Landwirten auf freiwilliger Basis einen Feuchtgebietskomplex von 97 ha als neues Eigentum erhalten. Damit konnte eines der größten Flurstücke im Projektgebiet zugunsten des Naturschutzes gesichert wer- den. Jedes Mal, wenn ich an dieser Fläche vorbeikomme, denke ich mit Freude und etwas Stolz an die schwierige Entstehungsgeschichte. Das nördlich von Schlagsdorf gelegene Reimersmoor bildet mit den Naturschutzgebieten„Kiekbuschwiesen“ und„Steiner- ne Rinne und Mechower Holz“ einen wichtigen länderüber- greifenden Biotopverbund zwischen dem Mechower See auf der Mecklenburger Seite und dem Ratzeburger See auf der schleswig-holsteinischen Seite. Im Rahmen der Bundesförde- rung des Naturschutzgroßprojektes konnte der Großteil dieses wertvollen Verbunds erworben und zu 100% für den Natur- schutz gesichert werden.

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