BIOSPHÄRENRESERVATSAMT SCHAALSEE-ELBE - Naturschutz vorgestellt

O schaurig ists, übers Moor zu gehn, Wenn es wimmelt vom Heiderauche, Sich wie Phantome die Dünste drehn Und die Ranke häkelt am Strauche, Unter jedem Tritte ein Quellchen springt, Wenn aus der Spalte es zischt und singt, O schaurig ists, übers Moor zu gehn, Wenn das Röhricht knistert im Hauche! Mit diesen Zeilen beginnt Annette von Droste Hülshoff im Jahr 1842 ihr Gedicht „Der Knabe im Moor“. Zu dieser Zeit hatten die Menschen längst damit begon- nen, Moore für sich nutzbar zu machen. Trotzdem waren sie noch Orte, die den Menschen Grenzen setzten. Wer sich zu weit hineinwagte, musste das vielleicht mit seinem Leben bezahlen. Heute sind manche Moorstandorte gar nicht mehr als solche zu erkennen. Oft sind sie bewaldet oder werden als Weideland ge- nutzt. Mit dem Ziel, sie landwirtschaftlich zu nutzen oder Torf zu gewinnen, haben Titelfoto: A. Beutler-Koch, Biosphärenreservatsamt Menschen bereits im Mittelalter begonnen, Moore zu entwässern. In den 1970er Jah- ren erreichte die Melioration ihren Höhe- punkt. Bis heute entweichen aus entwässer- ten Mooren große Mengen Kohlendioxid in die Atmosphäre und tragen zur Klima- erwärmung bei. Durch den Verlust von Kohlenstoff kommt es zu Bodensackungen und langfristig zum Verlust der Boden- fruchtbarkeit. Anders als in der Vergangen- heit weiß man heute um die dramatischen Folgen der Entwässerungsmaßnahmen für die Umwelt und ist bemüht, die Fehler zu korrigieren. Auch im UNESCO- Biosphärenreservat Schaalsee sind die meisten Moore durch Entwässerung ge- schädigt worden. Sie zu renaturieren heißt, die Entwässerung zu stoppen und den naturnahen Zustand wiederherzustellen. Mehr als 1.500 ha Moorfläche sind bisher vom Biosphärenreservatsamt und seinen Partnern renaturiert worden. Einige der wichtigsten Moorrenaturierungen stellen wir Ihnen auf den nächsten Seiten vor. MOOR muss nass sein 30

RkJQdWJsaXNoZXIy MTIxMjQ=