BIOSPHÄRENRESERVATSAMT SCHAALSEE-ELBE - Naturschutz vorgestellt

Armleuchteralgen gelten als Anzeiger für klares, kalkrei- ches Wasser, sie sind abhängig von ausreichendem Licht in der Tiefe. Wenn Sonnenlicht bis auf den Seeboden gelangt, können sie auch noch in großen Tiefen wach- sen. Ist das Wasser jedoch aufgrund starker Nährstoff- belastung trübe, verschwinden die Armleuchteralgen. Nahezu alle der in Deutschland vorkommenden 36 Armleuchteralgen sind gefährdet oder vom Aussterben bedroht. Jahrelang konnten Armleuchteralgen im Röggeli- ner See nicht mehr nachgewiesen werden, nun haben sie sich wieder in dem Gewässer angesiedelt. Gleich sieben Arten wur- den bei einer Untersuchung des Sees im Jahr 2017 gefunden. Regelmäßi- ge Wasseruntersuchungen des Röggeliner Sees belegen eine deutliche Verbesserung der Sichttiefen. Vor der Nährstofffällung betrug die Sichttiefe im Sommer weniger als 1 m. Zwei Sommer nach der Nährstofffällung lag die Sichttiefe bei fast 3 m. 3, 4 Armleuchteralgen sind sehr urtümliche und ungewöhnliche Organismen. Betrachtet man sie von der Seite aus, erkennt man schnell, woher sie ihren Namen haben. Die Äste sind in regelmäßigen Abständen in Quirlen um die Mittelachse angeordnet, wie bei einem mehrarmigen Kerzenleuchter – einem Armleuchter. Titelfoto: B.Walz PROJEKTZEITRAUM 2012–2017 PROJEKTTRÄGER Stiftung Biosphäre Schaalsee PROJEKTBETEILIGTE • Biosphärenreservatsamt Schaalsee-Elbe (Projektinitiative und Koordination) • Land Mecklenburg-Vorpommern und Europäische Union • Staatliches Amt für Landwirtschaft und Umwelt Westmecklenburg stoffgehalt um jeweils zwei Trophiestufen verbessert hat. Auch das Wasser des Gol- densees ist bereits deutlich klarer gewor- den, wozu auch die Renaturierung des Woitendorfer Baches ( S. 24 ) beigetragen hat. Eine bewährte Methode ist die dauerhafte Bindung des Phosphors an das Fällmittel Polyaluminiumchlorid, das mit einem Sprühbalken auf der Wasseroberfläche ver- teilt wird. Durch das Fällmittel werden die überschüssigen Nährstoffe am Seegrund gebunden und stehen imWasserkreislauf nicht mehr zur Verfügung. Negative Aus- wirkungen dieser Methode auf das Ökosys- tem sind nicht bekannt. Idylle am Goldensee Anlieferung des Fällmittels am Goldensee

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