Mit dem Projekt will der Förderverein Biosphäre Schaalsee e.V. Ideen für innovative regionale Produkte aus den Früchten von Streuobstwiesen entwickeln. Der Gewinn aus dem Projekt soll unter anderem für den Erhalt und die Erweiterung öffentlicher Streuobstwiesen und Obstbaumalleen verwendet werden.
Das im Projekt erarbeitete Inventarisierungs- bzw. Kartierprogramm hat das Vorkommen vieler verschiedener und teils sehr seltener Obstsorten in der Projektregion bestätigt. In der Region wurden 125 Apfel- und fast 50 historische Birnensorten identifiziert, was für Norddeutschland außergewöhnlich ist. Gleichzeitig wurde allerdings festgestellt, dass der Zustand der Bäume überwiegend schlecht ist, weshalb dringend Maßnahmen zum Erhalt der seltenen lokalen Sorten erforderlich sind. Einige dieser Sorten sind in der lokalen Bevölkerung noch bekannt, was Potenzial für eine gezielte Vermarktung bietet.
In Verbindung damit soll eine Produktpalette entstehen, beispielsweise vom sortenreinen Apfelsaft als Abonnement in der Region über besondere Apfelbrände bis hin zum Portwein aus Apfelsaft. Ein Geschäftsmodell mit regionalen Partnern soll geschaffen werden, das die regionale Wertschöpfung erhöht und Arbeitsplätze sichert. Zudem wird die Sicherung schützenswerter Apfelsorten und die Förderung der Artenvielfalt angestrebt.
Das Projekt „Biosphäreobst“ wird vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) über das Bundesprogramm Ländliche Entwicklung und Regionale Wertschöpfung (BULEplus) gefördert.
Eine weitere Unterstützung erfährt das Projekt aus Erträgen der Umweltlotterie BINGO! von der Norddeutschen Stiftung für Umwelt und Entwicklung (NUE).
Foto: Der Pomologe Jens Meyer bestimmt eine Apfelsorte. Fotoautor: Gerd Schriefer